Die Geschichte der Bunzlauer Kunstkeramik reicht bis ins Mittelalter zurück. Im XIX Jahrhundert begann sich die Bunzlauer Keramik durch ihre spezielle und originelle Schmücktechnik auszuzeichnen. Sie entstand, da sich die einheimischen Töpfer entschlossen haben, ihre Waren attraktiver zu gestalten, als deren Keramik bereits ein großer Erfolg in Europa war. Schöpfer der Keramiktradition waren die Deutschen. Sie erfanden die Technik des Schwämmeldekors, die bis heute ihre Renaissance erlebt. Die Verzierungen werden nicht nur mit speziellen Schwämmchen aufgestempelt, sondern auch mit Pinsel und natürlichen Farben aufgemalt. Von Beginn an war Niederschlesien die Region, in der weitere Manufakturen gegründet wurden. Schon immer war es für seine Keramikfabriken und Glashütten bekannt, die zu den berühmtesten in diesem Teil Europas zählten. Auf die Waren von einheimischen Handwerkern warteten die Königshöfe in ganz Europa, und auch bis heute sind die einzigartigen Dekorationen aus Niederschlesien in der ganzen Welt unverwechselbar.

          Vor der größten Herausforderung standen Arbeiter der Bunzlauer Manufakturen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die von den Eigentümern verlassenen Fabriken, ohne jegliche Maschinen, mussten erneut zum Leben erweckt werden. Die Bunzlauer Keramik übernahm die Traditionen der Fabrik ´Paul und Sohn´ aus den Jahren 1893 – 1945. Die Nachkommen von Julius Paul – dem Gründer der Manufaktur von 1893 besuchten das heutige Werk im Jahr 2004. Die heutige Fabrik ist ein gegenwertiges, Gebrauchskunst produzierendes, Kunstgewerbe, das seine eigenen originellen Muster nutzt und lokale Tradition mit den neusten Welttrends im Design verbindet. Das Interesse der westeuropäischen Händler an der Schwämmeldekor-Technik bewirkte, dass diese begann den Markt zu dominieren. Jedes Geschirrstück wird mit Hilfe eines ausgeschnittenen Schwammstempels, eines Pinsels und ökologischen Farben von Hand dekoriert. Das mit Verzierungen versehene Geschirr wird dann in einen Ofen gesteckt, wo es bei 1250°C Grad gebrannt wird. Die Keramik wird auf die Weise geschützt und ist backofen- und spülmaschinentauglich.

          Im Jahr 1989 wurde die Keramikmanufaktur ausgebaut, was es erlaubte die wachsende Nachfrage zu befriedigen. Die Produkte, mit bis zur Perfektion gebrachten Formen und Verzierungen, wurden bei zahlreichen internationalen und nationalen Ausstellungen im In- und Ausland ausgezeichnet. Neben den traditionellen Absatzmärkten wie Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und den Vereinigten Staaten, gehören zu den Empfängern auch solche geschlossene Märkte wie Australien, Neuseeland, Skandinavien, Korea oder Japan. Alle Verzierungen sind einzigartig, ausschließlich für Bunzlau charakteristisch und finden Anerkennung in der ganzen Welt.